| Im Laufe
der Entwicklung haben sich, wechselseitig bedingt, typische Mikrofonanwendungen
und Mikrofonarten herausgebildet. Ein Fachmann und engagierte Tontechniker werden immer die typischen Eigenschaften eines Mikrofons gezielt ausnutzen und das bestgeeignete für den jeweiligen Anwendungsfall einsetzen. Das wichtigste Merkmal eines Mikrofons ist dessen Richtcharakteristik benannt als Kugel, Niere oder Acht. Sie kennzeichnet die bevorzugte Aufnahmerichtung des Mikrofons und beeinflusst maßgeblich, aus welcher Richtung Schallquellen aufgenommen werden. In den technischen Unterlagen wird die Richtcharakteristik als Polardiagramm dargestellt und aus den Formen der Kennlinien sind die Bezeichnungen Kugel/Niere/Acht entstanden. Im Polardiagramm wird für den Techniker die Aufnahmelautstärke je nach Schalleinfallsrichtung angegeben. So bedeutet kugelförmige Richtcharakteristik, dass ein solches Mikrofon gleichlaute Schallquellen aus den verschiedensten Richtungen gleichstark aufnimmt. Bei der Acht sieht die Sache schon anders aus. Solche Mikrofone nehmen Schallquellen gleichstark auf, die sich vor oder hinter dem Mikrofon befinden. Seitlich einfallender Schall wird im Idealfall überhaupt nicht aufgenommen. Und letztlich werden bei nierenförmiger Richtcharakteristik Schallquellen vor dem Mikrofon mit größter Empfindlichkeit aufgenommen, seitlich einfallender Schall weniger gut und von hinten gar nicht. Die genannten Richtcharakteristiken Kugel, Niere und Acht sind die grundlegenden Formen. Als Spezialformen sind bei der nierenförmigen Richtcharakteristik noch Superniere, Hyperniere und Keule anzutreffen. Für den praktischen Einsatz der unterschiedlichen Richtcharakteristiken ist entscheidend, ob Schall bevorzugt aus einer bestimmter Richtung aufgenommen werden soll oder nur sozusagen rundherum. Die „Niere“ wird also in Richtung der gewünschten Schallquelle ausgerichtet wogegen bei der „Kugel“ die Ausrichtung keine Rolle spielt. Die Spezialcharakteristiken der „Niere“ werden verwendet, um seitlich eintreffenden Störschall so gut wie möglich auszublenden. Ein weiteres Merkmal eines Mikrofons ist dessen konstruktiver Aufbau. Hierzu zählen Begriffe wie Dynamisches Mikrofon, Kondensatormikrofon, Elektretmikrofon u. a. Die Grundlage hierfür bildet das angewendete Wandlungsprinzip. Dieses ist einerseits Voraussetzung für die erreichbare Übertragungsqualität und andererseits legt es die Einsatzbedingungen für ein Mikrofon fest. Den Kondensatormikrofonen wird prinzipiell die beste Übertragungsqualität zugesprochen was bedeutet, dass sie alle Klänge originalgetreu in elektrische Signale umsetzen. Das zu wissen ist gut aber schauen wir uns trotzdem die Vielfalt der Möglichkeiten an! Wie gesagt, es gibt auch hier zwei Seiten der Medaille: Die „erforderliche“ Übertragungsqualität und die notwendigen Einsatzbedingungen. |
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